Aura mal Sechsundzwanzig. Das Mini Museum.

Museen boomen. Weil unsere Zeit nach großen Geschichten verlangt und Museen wunderbare Orte sind, um solche große Geschichten zu erzählen und zu inszenieren. Storytelling XXL. Komplizierte Zusammenhänge übersetzen sich in faszinierende, nachhaltige Erlebnisse. Wir dürfen staunen. Wir dürfen verstehen.

Was hinter den großen Geschichten manchesmal verschwindet, sind die Ausstellungsobjekte selbst. Dabei ist es manchmal auch schlicht die Aura eines Objektes selbst, die uns überwältigt. Der Kopf der Nofretete. Die Riesenhaftigkeit eines Dinosaurierskelett. Der echte Schädel eines Neandertalers. Oft genug aber ist die Geschichte so laut, dass sie der Aura des Objektes keinen Platz mehr lässt.

Dass das auch anders geht, und dass die Aura der Authentizität, die Schwingungen des Besonderen und Einmaligen, auch heute noch die Menschen begeistert, das zeigt das Mini Museum.

Sein Begründer Hans Fex sammelt seit Jahren "Specimen", Proben von Einmaligem, Besonderem, Außerordentlichen. Tiefgefrorene Mammuthaut. Proben von Asteroiden. Dinosaurierknochen. Teile der Golden Gate Bridge. Mit dem Mini Museum, das er über Kickstarter finanziert, hat er jetzt eine Form gefunden, um uns allen den Besitz solch wundersamer "Specimen" zu ermöglichen.

Die aktuelle, zweite Auflage des Mini Museums ist bereits vollkommen überfinanziert und zeigt, wie groß die Lust am Authentischen und Besonderen auch heute noch ist. Vielleicht sollte manch modernes Museum wieder stärker seinen Objekten vertrauen. Vielleicht wäre es an der Zeit für ein Mini Museum XXL, eine Wunderkammer des 21. Jahrhunderts. Die Geschichten rund um die Objekte können wir ja dann per Augmented Reality erzählen...